Islamunterricht: Rheinland-Pfalz schließt Verträge mit Islamverbänden

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat am Freitag, dem 20 Dezember, Verträge mit 4 Islamverbänden unterzeichnet. Zu den Unterzeichneten gehören die Ditib Rheinland-Pfalz, Schura Rheinland-Pfalz, der Landesverband der Islamischen Kulturzentren Rheinland-Pfalz sowie die Ahmadiyya Muslim Jamaat.

Als zentrales Element der Vereinbarungen soll der Islamunterricht zukünftig als ordentliches Lehrfach in den Schulen des Landes unterrichtet werden. Weitere Punkte sind der Umgang mit Begräbnisvorschriften, die Seelsorge, religiöse Feiertage sowie die theologische Ausbildung an Hochschulen.

Wir als Humanistische Vereinigung begrüßen den Vertrag, sehen aber auch einige Punkte kritisch. Insbesondere der islamische Religionsunterricht stellt aus humanistischer Sicht ein Rückschritt dar. In einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft, in der jeder Bürger seine Religion individuell nach seinen Vorstellungen ausleben kann benötigen Kinder keine vorgegebenen Lehrmeinungen religiöser Dachverbände. Veraltete Dogmen und religiöse Gebote sollten nicht Lehrinhalt an Schulen sein. Statt die Schüler einer Klasse nach den Religionszugehörigkeiten der Eltern aufzuteilen sollten Kinder gemeinsam voneinander lernen. Schüler sollen Werte und Normen aufgrund aktueller ethischer Richtlinien erarbeiten und zur Diskussion stellen, mit Gleichgesinnten als auch mit Andersgläubigen und Nichtgläubigen.

Wir als Humanistische Vereinigung Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. setzen uns daher für einen Religionskundeunterricht und/oder Ethikunterricht für alle Schüler ein. Es ist nicht Aufgabe des Staates Schüler religiös zu erziehen.