Worauf können wir uns verlassen in diesen Tagen? Worin setzen wir Zuversicht und woraus begründen wir Hoffnung zur Überwindung der Krise? Das sind Fragen, die sich auch die Mitglieder des Humanistischen Verbandes Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. stellen. Menschen unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Lebensbereichen, religiös nicht gebundene, freie, kritische und skeptische Bürgerinnen und Bürger, die sich gemeinsam für Freiheit, Würde und Menschlichkeit engagieren.
„Wir erleben in diesen Tagen, dass das unfreiwillige Gemeinschaftserlebnis einer Pandemie mit allen gravierenden Folgen von einem Großteil der Bevölkerung mit einer bewundernswerten Haltung gemeistert wird. Die staatlichen Reaktionen und die Restriktionen im Alltag werden durchaus diskutiert, aber in einer durch Einsicht und Vernunft geprägten Weise. Es ist ermutigend zu sehen, dass weder Versuche irrationaler Sinngebung noch abstruse Verschwörungstheorien den Blick auf das Notwendige und Machbare vernebeln.“ So lautet das Fazit einer aktuellen Videokonferenz des HVD RLP/Saar, die sich am 09. April 2020 u.a. mit Auswirkungen der Pandemie auf das gesellschaftliche Klima befasste.
Aus humanistischer Sicht ergeben sich bislang folgende Schlussfolgerungen: Globale Herausforderungen erfordern einen globalen Informationsaustausch, frei von ideologischen, populistischen oder nationalistischen Verzerrungen. Die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen ist neu und eindrucksvoll belegt worden. Konsequente staatliche Eingriffe sind unter rechtsstaatlichen Prämissen und in demokratischen Strukturen dann erfolgreich, wenn sie transparent kommuniziert werden und Vertrauen in die Institutionen besteht. Solidarität mit besonders betroffenen Gruppen und über nationale Grenzen hinaus ist unabdingbar für einen gemeinsamen Erfolg.
„Die öffentliche Stimmung ist zwar berechtigterweise geprägt von Besorgnis,“ so die Vorsitzende Hedwig Toth-Schmitz, „aber wenn Vernunft und Mitmenschlichkeit zusammenwirken, sind wir zuversichtlich, dass die Krise mit koordinierten Mitteln der Wissenschaft und der Ordnungspolitik in überschaubarer Zeit überwunden sein wird.“